Das US-Unternehmen Dish hat sein Donnerstag kein Telefonsystem, keine interne IT und die Webseiten von Dish sind offline. Kunden können Rechnungen nicht bezahlen, neue Anschlüsse für die Mobilfunk-, Internetzugangs- und Satellitenfernsehdienste können nicht aktiviert werden. Viele Mitarbeiter sitzen tatenlos herum, darunter auch die Mitarbeiter für Kundenunterstützung, die nicht erreichbar sind. Am Montag musste Dish eine weitere schlechte Nachricht verbreiten: Unbefugte haben sich am Datenbestand der Firma bedient. „Am 27. Februar 2023 hat das Unternehmen festgestellt, dass bestimmte Daten aus den IT-Systemen der Firma extrahiert wurden“, steht in einer knappen Mitteilung an die US-Kapitalmarktaufsicht SEC (Securities Exchange Commission) zu lesen, „Es ist möglich, dass die Untersuchung aufdecken wird, dass zu den extrahierten Daten auch personenbezogene Informationen zählen.“ Ob es dabei um personenbezogene Daten über (ehemalige) Kunden, Mitarbeiter, oder beides geht, verrät die Eingabe nicht. Selbst die eigenen Mitarbeiter und externe Dienstleister erhalten kaum Informationen von Dish und wissen nicht, was Sache ist. Laut The Verge müssen die Supportmitarbeiter zwar derzeit nichts tun, aber auf Abruf bereitstehen. Sobald VPN und Telefonanlage wieder funktionieren, soll das Contact Center wieder antworten und dann Überstunden schieben, um aufgelaufene Kundenanfragen abzuarbeiten. Ob zur Untätigkeit gezwungene externe Mitarbeiter, die etwa neue Satellitenempfangsanlagen installieren, bezahlt werden, ist offen. Das Management hat IT-Sicherheitsexperten sowie nicht näher beschriebene „außenstehende Berater“ beauftragt, die Lage zu analysieren. Zudem hat es Anzeige bei den „zuständigen Behörden“ erstattet. Bestehende Kunden können die abonnierten Dienste grundsätzlich weiter verwenden. Dennoch geht der Schaden in die Millionen; potenzielle Neukunden gehen zu anderen Anbietern, Mitarbeiter müssen jetzt fürs Nichtstun und später für Überstunden bezahlt werden, und der Imageschaden ist beträchtlich. Im Vergleich zum Tageshöchststand vom Donnerstag haben Dish-Aktien ungefähr ein Fünftel ihres Börsenwerts eingebüßt.

Quelle: Heise