Nach einem Ransomware-Angriff auf das Internetportal der italienischen Region Latium ist dieses seit dem Wochenende nicht mehr zu erreichen. Damit können auch keine Termine für die Corona-Impfung oder Fachärzte über das Portal mehr gebucht werden. Die Zeitung La Repubblica (Paywall/Italienisch) berichtet in ihrer Ausgabe vom 3. August unter Berufung auf die Ermittlungen, der Angriff sei von Deutschland ausgegangen. Das bestätigte auch die italienische Staatsanwaltschaft auf Nachfrage der Deutschen Presse Agentur (dpa). Allerdings könnten die Täter auch versucht haben, ihren eigentlichen Standort zu verschleiern, und die Spur nach Deutschland damit eine falsche Fährte sein. „Wir wissen nicht, wer die Verantwortlichen und was ihre Ziele sind“, schrieb Regionalpräsident Nicola Zingaretti auf Facebook. Ihm zufolge blockiert der Angriff viele wichtige Daten. Wer schon einen Impftermin habe, könne diesen jedoch weiterhin wahrnehmen. Die Angreifer verschafften sich mit einem Trojaner Zugang in das System der Region Latium, wie mehrere Medien unter Berufung auf die Ermittler schreiben. Üblicherweise werden die Daten mit der Ransomware verschlüsselt und teils davor kopiert, um zudem mit einer Veröffentlichung der Daten drohen zu können. Laut Medienberichten soll bereits ein Lösegeld in nicht genannter Höhe in der Digitalwährung Bitcoin von den Erpressern gefordert worden sein. Am Dienstagnachmittag war die Internetseite der Region Latium weiter offline. Immer wieder gibt es schwerwiegende Ransomware-Angriffe auf wichtige staatliche und private Einrichtungen. Zuletzt traf es die Gemeinde Anhalt-Bitterfeld. Davor war der IT-Dienstleister Kaseya betroffen, über welchen weltweit Firmen gehackt wurden. So mussten in Schweden beispielsweise Hunderte Coop-Filialen schließen, weil das Kassensystem nicht mehr funktionierte.

Quelle: Golem