Die bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) ist Opfer von Cyber-Kriminellen geworden. Der E-Mail-Server der BKG sei am Montag mit einer Schadsoftware infiziert worden, erklärte ein Sprecher am Mittwoch. In der Folge seien Nachrichten mit Mail-Signaturen von Mitarbeitern der Krankenhausgesellschaft verschickt worden. Kriminelle versuchten sich so Zugang zu Computersystemen zu verschaffen. Derzeit sei keine E-Mail-Kommunikation mit der BKG möglich, heißt es auf der Homepage des Verbandes. Wer verdächtige Mails mit der Krankenhausgesellschaft als Absender erhalte, solle sie löschen. Die BKG ist ein Zusammenschluss der Krankenhausträger und von deren Spitzenverbänden im Freistaat. Die bayerischen Krankenhäuser seien über den Angriff telefonisch und durch Hinweise auf der BKG-Homepage informiert worden, sagte der Sprecher. Der Verband habe bislang nichts davon gehört, dass einzelne Kliniken durch die Attacke auf die Krankenhausgesellschaft mit getroffen wurden. Welchen Hintergrund die Attacke hat, sei noch unklar, erklärte der Verbandssprecher. Offen sei auch, ob die BKG gezielt angegriffen wurde. Womöglich sei sie auch zufällig Opfer einer breit angelegten Hackerattacke geworden. Außer dem Mail-Server seien keine anderen Computersysteme der BKG betroffen, betonte der Sprecher. Die Krankenhausgesellschaft suche intensiv nach einer Lösung des Systems. Auch das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei eingeschaltet. Krankenhäuser und angeschlossene Institutionen sind keine typischen Angriffsziele krimineller Hacker, bleiben aber nicht verschont. Dieses Jahr hat eine Ransomware die IT des Klinikums Wolfenbüttel lahmgelegt. Hacker wollten Geld vom Krankenhaus erpressen. 2020 wurde sogar wegen eines Todesfalls ermittelt nach dem Hackerangriff auf die Uniklinik Düsseldorf.