Die Internet-Straftaten-Beschwerdestelle des FBI warnt vor einer Zunahme an Beschwerden über die Nutzung von Deepfakes und gestohlener persönlicher Daten bei Bewerbungen auf Remote-Arbeitsstellen oder Home-Office-Positionen. Deepfakes seien etwa ein Video, Bild oder eine Aufnahme, die überzeugend verändert und manipuliert würden, um jemand anderen darzustellen und die Person Dinge machen oder sagen zu lassen, die sie niemals tatsächlich gemacht oder gesagt hat, erläutert das FBI. Die Arbeitsplätze, um die es in den Beschwerden gehe, reichten von allgemein IT und Computerprogrammierung, über Datenbanken- hin zu Software-bezogenen Funktionen und Posten. Anzumerken sei, dass einige der Stellen Zugriffe auf persönliche Informationen von Kunden, Finanzdaten, IT-Datenbanken der Unternehmen und/oder proprietärer Informationen umfassten. Die kriminellen Bewerber hätten nachgeahmte Stimmen oder möglicherweise Deepfake-imitierte Stimmen bei Online-Vorstellungsgesprächen der potenziellen Bewerber verwendet. In den Vorstellungsgesprächen hätten die Aktionen und Lippenbewegungen des Kamerabildes der interviewten Person nicht komplett mit dem Ton der sprechenden Person übereingestimmt. Manchmal waren Aktionen wie Husten, Niesen oder andere hörbare Aktionen nicht korrekt in der visuellen Präsentation abgebildet, erläutert das FBI weiter. In den Beschwerden erklärten die betrogenen Unternehmen der FBI-Warnung zufolge zudem, dass die Täter gestohlene persönliche Informationen verwendet hätten, um sich zu bewerben. Opfer hätten den Missbrauch ihrer Identitäten gemeldet. Voranstellungsprüfungen hätten zudem aufgedeckt, dass einige der angegebenen persönlichen Informationen anderen Personen gehörten. Dass Kriminelle die KI-Technik zur Erstellung von Deepfakes aufgreifen würden, war zu erwarten. Inzwischen scheint das jedoch zum Problem zu werden, da die Technik häufiger bei Betrügereien zum Einsatz kommt. So hatte Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey erst vor einer Woche mit einem offenbar Deepfake-gefälschten Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, telefoniert. „Der Verlauf des Gesprächs und die Themensetzung haben auf Berliner Seite ein Misstrauen hervorgerufen“, veröffentlichte die Senatskanzlei kurz darauf. Die Videokonferenz sei „vorzeitig abgebrochen“ worden. Es bestand der Verdacht, „dass die Person, mit der gesprochen wurde, nicht Vitali Klitschko war“.